BZ-Werkstatt
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2025

Abkürzungen fürs Auge

Infografiken machen Komplexes dort verständlich, wo Textwüsten nur für Schwindel sorgen. Doch was braucht es für eine gute Infografik? BerkhoffZimmermann hat eine Checkliste zusammengestellt.
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Abkürzungen fürs Auge

Infografiken machen Komplexes dort verständlich, wo Textwüsten nur für Schwindel sorgen. Doch was braucht es für eine gute Infografik? BerkhoffZimmermann hat eine Checkliste zusammengestellt.
Abkürzungen fürs Auge

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dieses Sprichwort ist nicht nur weltbekannt, sondern auch in der Psychologie wissenschaftlich belegt. Der „Picture Superiority Effect“ besagt, dass Menschen Bilder oder visuelle Inhalte besser behalten als Wörter. Unter anderem deswegen funktionieren Infografiken. Sie bleiben länger im Kopf.

Außerdem sorgen sie für kognitive Entlastung. Die Informationen werden in Informationshäppchen zerlegt, die durch Farben, Formen und Symbole untermalt werden. Stellt man es richtig an, lenken Headlines, Kontraste, Bilder und deren Platzierung das Auge automatisch. Doch auf dem Weg zur fertigen Infografik gibt es einiges zu beachten.

Für medizinische Visualisierungen eignen sich Schnittdiagramme oder wissenschaftliche Illustrationen sehr gut.

Fragen, die es vor der Erstellung der Infografik zu klären gilt

  • Für welchen Kontext ist die Grafik?
  • Wie viel Platz steht zur Verfügung?
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Welche Infos sollen hängenbleiben?
  • Wie viel Zeit nimmt sich die Zielgruppe, um den Inhalt der Grafik zu erfassen?
  • Gedruckt oder digital?
    • Print lebt von der Haptik und großen Auflösung. Hochwertige Farben und Papiere machen Qualität spürbar.
    • Digital punktet mit Aktualisierbarkeit. Interaktivität und globale Reichweite vereinen sich mit günstiger Produktion und Verteilung.
Kuchen- und Balkendiagramme machen komplexe Datenmengen einfacher greifbar.

Diese Fragen müssen Grafiker:innen nicht alleine klären. Grafik und Redaktion arbeiten eng zusammen – von der gemeinsamen Ideenfindung über das Sammeln von Informationen bis hin zur Klärung offener Fragen. Wie beim Ping Pong gilt: sich gegenseitig Bälle zuspielen, Texte und Layout immer wieder anpassen.

Vergleiche lassen sich gut mit Piktogrammen verbildlichen.

Darauf muss man während der Erstellung achten

  • Hierarchie klar definieren: Das Wichtigste muss zuerst ins Auge fallen.
  • Stichworte statt Absätze nutzen
  • Nicht mehr als zwei Schriften einsetzen, klare Kontraste nutzen, Corporate Identity beachten
  • Daten korrekt visualisieren – saubere Achsen, Verhältnisse nicht verzerren, Charts korrekt wählen, eindeutig beschriften
  • Konsistenz: einheitliche Icons, klare Linien, keine wilden Mischungen
  • Lesbarkeit und Auflösung sind Basics: keine unleserliche Schrift, schlechte Icons, keine geringe Auflösung – erste Eindrücke zählen.
  • Weißraum bewusst nutzen, Überfrachtung vermeiden
Prozesse können häufig mit klassischen oder etwas kreativeren Flussdiagrammen dargestellt werden.

Sobald die Infografik steht, folgt der finale Check. Kolleg:innen und gegebenenfalls Expert:innen sollten die Fakten noch einmal überprüfen. Unbeteiligte Testleser:innen eignen sich gut, um herauszufinden, ob alles auf den ersten Blick verständlich ist.

Bevölkerungspyramiden und Liniendiagramme sind klassische Grafiken für Datenvisualisierungen.

Manchmal können auch aus ganz einfachen Bildern wirkungsvolle Infografiken entstehen.

Mit Entscheidungsbäumen kann man hervorragend Interaktion fördern.

Fotonachweis Aufmacherbild: Annie Hatuanh - Unsplash (Montage)

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Geschrieben von Zimmermann Editorial

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