Interview
03
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09
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2025

„Inhalte müssen besser sein als je zuvor“

Die KI-Revolution hat längst das Suchverhalten verändert. Statt SEO gilt jetzt GEO: Generative Engine Optimization. Stefan Weber, selbständiger Consultant für SEO und Growth Marketing, erklärt, welche Inhalte überleben und wie Unternehmen auch mit kleinem Budget weiterhin sichtbar bleiben.

Die KI-Revolution hat längst das Suchverhalten verändert. Statt SEO gilt jetzt GEO: Generative Engine Optimization. Stefan Weber, selbständiger Consultant für SEO und Growth Marketing, erklärt, welche Inhalte überleben und wie Unternehmen auch mit kleinem Budget weiterhin sichtbar bleiben.
 

Interview
03
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2025

„Inhalte müssen besser sein als je zuvor“

Die KI-Revolution hat längst das Suchverhalten verändert. Statt SEO gilt jetzt GEO: Generative Engine Optimization. Stefan Weber, selbständiger Consultant für SEO und Growth Marketing, erklärt, welche Inhalte überleben und wie Unternehmen auch mit kleinem Budget weiterhin sichtbar bleiben.

Die KI-Revolution hat längst das Suchverhalten verändert. Statt SEO gilt jetzt GEO: Generative Engine Optimization. Stefan Weber, selbständiger Consultant für SEO und Growth Marketing, erklärt, welche Inhalte überleben und wie Unternehmen auch mit kleinem Budget weiterhin sichtbar bleiben.
 

„Inhalte müssen besser sein als je zuvor“

KI-Suchen mit ChatGPT, Perplexity und Google Gemini verändern das Suchverhalten massiv. Sind die Zeiten von SEO vorbei?
SEO ist sicher schwieriger geworden, weil ein Großteil der Suchanfragen inzwischen direkt in Google beantwortet wird – durch die AI Overviews, die es seit März 2025 auch in Deutschland gibt. Wie stark die Veränderung ausfällt, hängt aber vom Content und von der Art der Website ab. Redaktionelle Inhalte oder Blogs sind deutlich stärker betroffen als etwa ein E-Commerce-Shop. SEO ist also definitiv nicht tot, aber es ist anspruchsvoller geworden.
 
Man hört und liest jetzt oft „von SEO zu GEO“. Worum geht es bei der Generative Engine Optimization?
GEO bedeutet, dass Inhalte nicht mehr nur für klassische Suchmaschinen optimiert werden, sondern auch für KI-Tools. Man muss verstehen: ChatGPT funktioniert anders als Google oder Bing, auch wenn sie ebenfalls KI einsetzen. Letztlich geht es darum, zu steuern, was mit den eigenen Inhalten passiert. Früher haben Crawler und Bots die Website durchsucht und indexiert. Heute greifen zusätzlich KI-Systeme auf die Inhalte zu. Das führt zu mehr Abfragen und größerer Komplexität. GEO hilft Unternehmen dabei, ihre Inhalte so zu steuern, dass sie auch in diesem neuen Umfeld sichtbar bleiben und korrekt genutzt werden.
 
Wenn durch AI Overviews die Klickzahlen sinken, wie relevant sind dann Unternehmenswebsites überhaupt noch?
Die Website spielt nach wie vor eine wahnsinnig wichtige Rolle und bleibt die wichtigste Quelle für Informationen aus erster Hand. Eine AI Overview ersetzt keine Kaufentscheidung. Man muss auch differenzieren: Bei generischen Begriffen sinken die Klickraten, weil KI-Antworten das Informationsbedürfnis bereits befriedigen. Wenn deine Unternehmenswebsite viele allgemeine Inhalte erklärt, die in der AI Overview oder über Chat GPT besser beantwortet werden, dann hast du ein Problem. Aber sobald es um konkrete Produkte oder Anwendungen geht, wollen Nutzer:innen direkt zur Unternehmensquelle. Inhalte auf Websites bleiben daher unverzichtbar – nur müssen sie besser sein als je zuvor.
 
Was macht denn gute Inhalte für KI-Tools aus? Wie schafft man es, etwa bei Perplexity als Quelle genannt zu werden?

Sichtbarkeit ist das A und O. Wer schon in Google kaum auffindbar war, wird auch bei Perplexity nicht auftauchen. Die Grundregel bleibt: Inhalte müssen für Nutzer:innen relevant sein. Google spricht von E-E-A-T: Expertise, Experience, Authoritativeness, Trustworthiness. Das heißt: Fachkompetenz zeigen, glaubwürdige Quellen liefern und Autorität im jeweiligen Thema aufbauen.
 
Heißt das, Keywords verlieren an Bedeutung, während Backlinks und Quellen wichtiger werden?
Genau. Suchanfragen sind länger und komplexer geworden. Entscheidend ist, die relevanten Fragen der Nutzer zu beantworten – nicht mehr nur auf einzelne Keywords zu optimieren. Qualität, Quellen und Autorität werden im Zusammenspiel immer wichtiger.

Die Unternehmenskommunikation freut sich, wenn sie in Perplexity oder der AI Overview genannt wird. Aber was ist, wenn die Inhalte falsch sind und den Ruf beschädigen?
Das ist ein Riesenthema. Zuerst muss man überhaupt wissen, dass falsche Informationen kursieren, also Monitoring betreiben. Dann gilt es zu prüfen: Woher kommt diese Information? In den meisten Fällen wird sie auf einer bestimmten Quelle basieren. Wenn man diese Quelle beeinflussen oder korrigieren kann, steigt die Chance, dass die KI in Zukunft die richtigen Inhalte verwendet.

Früher waren Traffic und Rankings wichtige Kennzahlen. Was gilt heute?
Zahlen bleiben wichtig. Früher hatten wir mit der Google Search Console klare Daten zu Rankings und Clicks in der Google Suche. Für AI Overviews in Google, ChatGPT oder Perplexity fehlen solche offiziellen Daten bislang. Es gibt spezialisierte Tools wie Otterly.ai, die die Sichtbarkeit in AI Overviews automatisiert überwachen. Sie führen gezielte Abfragen auf Plattformen wie ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews durch und analysieren daraus Erwähnungen, Zitate, Links und Sentiment – bieten also keine offiziellen Klickzahlen, sondern datenbasierte Schätzungen. Das sorgt für viel Unsicherheit, gerade bei Unternehmen, deren Geschäftsmodell stark von SEO-Traffic abhängt.

Zum Abschluss: Was rätst du Unternehmen mit beschränktem Budget für Kommunikation. Wie können sie am Ball bleiben?
Wichtig ist eine solide Basis. Erstens: sauberes Tracking, um zu verstehen, was auf der Website passiert. Zweitens: die Traffic-Quellen genau kennen. Drittens: Inhalte dort stärken, wo AI Overviews an ihre Grenzen stoßen, also bei sehr spezifischen Fragen, Produktdetails oder praxisnahen Anwendungen. Viertens: flexibel bleiben und beobachten, wie sich die neuen Tools entwickeln. Und fünftens: nicht abwarten, sondern frühzeitig Erfahrungen sammeln – auch wenn noch nicht alles messbar ist. Nur wer jetzt aktiv bleibt, wird von GEO langfristig profitieren.
 
 
Über die Person
Stefan Weber ist selbständiger Consultant mit Fokus auf SEO, Product Management und Growth Marketing. Er unterstützt Unternehmen und digitale Produkte mit datengetriebenen Strategien und praxisnaher Produktentwicklung.

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Geschrieben von Zimmermann Editorial

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