


Warum setzt Pfeifer & Langen auf Corporate Influencer?
Weil wir sichtbarer werden wollen. Zwar kennen viele unsere Endkundenmarke Diamant, aber als Unternehmen sind wir nur begrenzt bekannt. Wir möchten interessierten Nachwuchs- und Fachkräften Einblicke geben und einem breiteren Publikum zeigen, wie spannend und vielfältig es ist, hier zu arbeiten. Und das gelingt am besten, wenn es Mitarbeitende selbst erzählen.
Wie findet man Mitarbeitende, die Lust darauf haben?
Wir haben gescreent, wer schon aktiv auf LinkedIn ist und eine substantielle Zahl von Kontakten oder Followern hat. Die wurden mit Blick auf eine möglichst breite Abdeckung der Tätigkeiten im Unternehmen, als erstes angesprochen. Zusätzlich haben wir intern für das Programm geworben. Wir hatten dann schnell einen größeren Kreis an potenziellen Influencern.
Und dann?
Start war ein interner Kickoff, um Grundsätzliches wie Kommunikationsrichtlinien und Erwartungshaltung zu besprechen. Wir hatten uns zum Beispiel gewünscht, dass alle zweimal im Monat posten. Nächster Schritt war eine Masterclass, zu der wir eine externe Trainerin eingeladen haben. Hier ging es um den Aufbau von Posts, um Algorithmen oder die Frage, welche Themen überhaupt passen. Eine Fotografin war auch dabei und hat von allen Influencern einen größeren Fundus an Fotos gemacht. Auch den Hashtag zum Programm #PuLSweetStories haben wir gemeinsam mit den Influencern entwickelt.
Sind nach Kickoff und Masterclass alle dabeigeblieben?
Ja, der professionelle Input, das gegenseitige Kennenlernen und die gemeinsame Ideenfindung hat alle noch mal zusätzlich motiviert, mitzumachen.
Und dann sind alle losgelaufen. Wir stellt ihr jetzt sicher, dass alle Beiträge auch in eurem Sinne sind?
Bei der Masterclass war einer unserer Geschäftsführer dabei und hat allen klar und deutlich gesagt: „Ihr seid hier, weil wir Euch vertrauen.“ Das ist die wichtigste Grundlage eines solchen Programms. Wir sehen nicht einen einzigen Post, bevor er online geht. Wir sprechen keine Inhalte ab und machen keine Vorgaben. Wir empowern die Kolleginnen und Kollegen nur, so gute Influencer wie möglich zu sein. Natürlich können sie sich melden, wenn sie Unterstützung brauchen. Und es muss klar sein: Ihr sprecht für Euch, nicht für das Unternehmen.
Welche Leitplanken haben die Influencer?
Außer unserer Kommunikationsrichtlinie nicht viele. Sie dürfen natürlich keine Interna preisgeben oder vertrauliche Kundeninformationen nennen. Auch bei Fotos oder Videos aus den Produktionsbereichen gibt es ein paar Vertraulichkeitsregeln. Ansonsten aber sind die Influencer frei in ihrer Kreativität.
Wie steht das Management zu dem Programm?
Die Geschäftsführung hat das von Beginn an begrüßt. Im Unternehmen gab es vereinzelt skeptische Stimmen. Bei Influencern dachten viele zuallererst an junge Menschen, die irgendein Markenprodukt in die Kamera halten. Deshalb war es wichtig, das Prinzip der Corporate Influencer zu erklären und unseren Influencern intern Rückendeckung zu geben. Wir haben dafür geworben, ihnen zu folgen und ihre Beiträge zu liken. Mittlerweile gibt es kaum noch kritische Stimmen. Im Gegenteil: . Es kommen Abteilungen auf uns zu, die zunächst zögerlich waren und sich jetzt für das Programm interessieren.
Ihr macht das alles seit September. Wie ist die Zwischenbilanz?
Es sind alle viel aktiver als gedacht und posten deutlich häufiger als zwei Posts pro Monat. Und die Masterclass hat dafür gesorgt, dass sie sich ausprobieren in den Formaten, mit Bildern, Grafiken und Videos spielen und in den Inhalten immer kreativer werden. Die Zahl der Kontakte und Follower steigt stetig. Die Influencer selbst erleben, dass ihre Beiträge positiv aufgenommen werden. Die Angst, einen Shitstorm zu erleben, ist deutlich gesunken – die Trainerin der Masterclass hatte hier gute Vorarbeit geleistet.
Wie bleibt ihr mit den Influencern in Kontakt?
Alle vier Wochen gibt´s einen Redaktionscall, der vor allem der Vernetzung untereinander dient. Die Influencer kannten sich zum Teil vorher nicht persönlich. Jetzt geben sie sich Tipps und unterstützen sie sich gegenseitig. Das hilft natürlich auch bei der Vermarktung.
Wie geht´s jetzt weiter?
Im kommenden Jahr werden wir uns die Zahlen genauer ansehen. Das Reporting ist für uns eine Herausforderung, da es ja nicht unsere Unternehmensaccounts sind. Und dann haben wir schon die Motivation, auch die ein oder andere Führungskraft als Influencer zu gewinnen. Corporate Influencer sind für die Unternehmenskommunikation einfach ungemein wertvoll. Es ist eine Form der Image-Kommunikation, die – wenn es läuft – überschaubaren Aufwand bedeutet und kein großes Mediabudget erfordert.