Interne Kommunikation muss immer mehr Themen spielen. Doch wenn sich die Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden auf noch mehr Inhalte verteilen soll, kommt gar nichts mehr an. Was tun?
Interne Kommunikation muss immer mehr Themen spielen. Doch wenn sich die Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden auf noch mehr Inhalte verteilen soll, kommt gar nichts mehr an. Was tun?
Themenkonferenz im Newsroom. „Welche Themen wollen wir im nächsten Quartal spielen, lasst uns mal sammeln“, schlägt die Newsroom-CvD vor. Nach drei Minuten ist der Bildschirm prall gefüllt: Strategie. Nachhaltigkeit. Internationalisierung. Leitbild. Compliance. KI. Employer Brand. Zusammenarbeit Vertrieb / Backoffice. Frauenquote. Führungsgrundsätze. Arbeitsplatzsicherheit. Resilienz. Und dann wären da noch die Arbeitsgruppe Prozessoptimierung, das Azubi-Projekt, das neue Mentoring-Programm, die Vorstandsklausur und die neue Mobilitätsleitlinie. O.k., reicht.
Und jetzt? Mit den gängigen Newsroom-Tools ist es durchaus möglich, das alles auf eine Zeitschiene zu bringen, mit Kanälen und Zielgruppen zu verknüpfen, Formate zuzuordnen und allen den Eindruck von einer strukturierten Vorgehensweise zu vermitteln. Wenn aber all diese Themen mehr oder weniger parallel gespielt werden, dringen wir dann überhaupt durch? Tatsächlich gelingt das immer weniger und immer mehr Interne Kommunikationsteams klagen darüber, dass sie mit ihren Botschaften und den vielen Themen Mitarbeitende und Führungskräfte nicht mehr erreichen. Drei mögliche Wege zum Ziel.
1. Hart bleiben
Auch wenn es intern zu schmerzhaften Diskussionen mit den Themen-Ownern führt: Es können nicht alle Themen gespielt werden, zumindest nicht auf den wichtigsten Kanälen. Da, wo die Scheinwerfer am hellsten strahlen und die meisten Leser:innen / Zuhörer:innen / Zuschauer:innen zu erwarten sind, müssen die wichtigsten Themen gespielt werden – nur die wichtigsten! So wie auf dem Centre Court nur die großen Namen aufschlagen und die zweite und dritte Riege die Nebenplätze nutzen. Gut gemeinte Zugeständnisse sind kontraproduktiv. Die Interne Kommunikation muss sich also durchringen, klare Prioritäten zu setzen und im Zweifel Themen in die zweite und dritte Reihe (das heißt auf weniger frequentierte Kanäle) zu setzen.
2. Auf Kampagnen setzen
Eine Themenwoche zu Cybersicherheit mit Interviews, Reportagen, Listicles, Gamification, How-to-Videos und 5-Minuten-Trainings bringt oft mehr Aufmerksamkeit als das Thema über das komplette Jahr hinweg zu spielen. Themenkampagnen zu fahren, erleichtert es dem Kommunikationsteam zudem, verschiedenen Themen gerecht zu werden. Es zeigt den Themen-Ownern, dass man ihre Sache ernst nimmt und dass man bereit ist, ihnen – zumindest für einen gewissen Zeitraum – die volle Aufmerksamkeit zu geben. Wird die Thematik einige Wochen später nochmal aufgegriffen, profitiert man von der Sichtbarkeit der gelaufenen Kampagne. Das Jahr hat 52 Wochen – genügend Zeit, um Kampagnen für zum Beispiel fünf große Themen zu inszenieren.
3. Öfter mal die Pferde wechseln
Hand aufs Herz: Wie kreativ seid Ihr mit Euren Formaten? Aufmerksamkeit schaffen nicht nur Themen, sondern auch neue bzw. wechselnde Formate. Schon mal eine Themenrallye veranstaltet? Oder über Karikaturen nachgedacht? Wie steht es überhaupt um das Thema Humor in der Internen Kommunikation? Das x-te Interview zur Frage „Was bedeutet Dir unser Leitbildwert Leidenschaft?“ holt niemanden mehr hinterm Ofen vor. Statt der nächsten Themenkonferenz also besser mal eine Kreativsession veranstalten zu neuen Formaten in der Internen Kommunikation.